Dynamischer Betrieb

Resonanzfrequenz

Die in den technischen Daten angegebenen Resonanzfrequenzen von longitudinalen Stapelaktoren beziehen sich auf den beidseitig freien Betrieb. In einer Anordnung mit einseitiger Einspannung muss der Wert halbiert werden.

Der reduzierende Einfluss einer zusätzlichen Last auf die Resonanzfrequenz kann mit folgender Gleichung abgeschätzt werden (Berechnung meff s. Abb. 1):

Piezoaktoren werden in Positionieranwendungen deutlich unterhalb der Resonanzfrequenz betrieben, um die Phasenverschiebung zwischen Ansteuersignal und Auslenkung gering zu halten. Der Phasengang eines Piezosystems entspricht ungefähr dem eines Systems zweiter Ordnung:


 

f0'

 


Resonanzfrequenz mit Last [Hz]

f0Resonanzfrequenz ohne Last [Hz]
meffEffektive Masse Piezostapelaktor [kg]
meff'Effektive Masse Piezostapelaktor mit Last [kg]
φPhasenwinkel [Grad]
fAnsteuerfrequenz [Hz]
mMasse des Piezoaktors
MZusätzliche Last
TminZeit, in der der Piezoaktor seine nominale Auslenkung erreichen kann

Schnelles Ansprechverhalten ist eine charakteristische Eigenschaft von Piezoaktoren. Eine schnelle Änderung der Betriebsspannung bewirkt eine schnelle Positionsänderung. Dieses Verhalten ist besonders bei dynamischen Anwendungen wie z. B. in der Scanning-Mikroskopie, der Bildstabilisierung, in Ventilsteuerungen, bei der Erzeugung von Schockwellen oder in der aktiven Schwingungsdämpfung erwünscht. Ein Piezoaktor kann bei schlagartigem Anstieg der Steuerspannung seine nominale Auslenkung in ungefähr einem Drittel der Periodendauer seiner Resonanzfrequenz f0 erreichen (Abb. 2):

In diesem Fall kommt es zu starkem Überschwingen, das durch entsprechende Steuertechnik teilweise kompensiert werden kann.

Beispiel: Ein Piezoaktor mit einer Resonanzfrequenz bei einseitiger Einspannung f=  10 kHz kann seine nominale Auslenkung in 30 μs erreichen.

Bei geeigneter Ansteuerelektronik können Piezoaktoren hohe Beschleunigungen von einigen Zehntausend m/s² erzeugen. Durch die Trägheit evtl. angekoppelter Massen sowie der Aktoren selbst entstehen dynamische Zugkräfte, die durch >> mechanische Vorspannungen kompensiert werden müssen. Im Sinusbetrieb können die maximalen Kräfte wie folgt abgeschätzt werden:

FdynMax. dynamische Kraft
meff'Effektive Masse Piezostapelaktor [kg]
ΔLAuslenkung (Spitze-Spitze) [m]
fAnsteuerfrequenz

Beispiel: Die dynamischen Kräfte bei 1 000 Hz, 2 μm Auslenkung (Spitze-Spitze) und 1 kg Masse betragen ungefähr ±40 N.

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