Erkrankungen der unteren Atemwege stellen für die Betroffenen oft eine große Belastung dar und können bei chronisch Erkrankten lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Dazu zählen etwa die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sowie das Bronchialasthma. Für Therapieanwendungen bei diesen respiratorischen Erkrankungen sind Technologien gefragt, auf deren Basis Vernebler ultrafeine Aerosole erzeugen können. Denn in dieser Form lassen sich Medikamente schonend und nebenwirkungsarm durch Einatmen direkt in die Lunge transportieren. Um eine optimale Wirkung zu entfalten, müssen sich die Arzneimittel auch bei selbstständiger und mehrfach täglicher Einnahme durch die Patienten tief inhalieren lassen. Eine zusätzliche Anforderung an die Technologie besteht in der effizienten Dosierung kleinster Mengen, da zum Teil kostenintensive Wirkstoffe zum Einsatz kommen.
Innovative Technologie für mehr Lebensqualität
Technologisch bietet sich der Einsatz innovativer piezobetriebener Schwingmembranvernebler an. Diese zeichnen sich durch entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Technologien wie Düsenverneblern oder Verdampfern aus: angefangen bei einer besonders zuverlässigen Verteilung des Aerosols in der Lunge über die effiziente Dosierung der Wirkstoffe bis zum energiesparenden und geräuscharmen Betrieb der Inhalationsgeräte. Außerdem sind Vernebler mit dieser Technologie portabel, da sie sehr handlich und im Batteriebetrieb verwendbar sind. Dies bedeutet besonders für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen, die häufig inhalieren müssen, einen Zugewinn an Lebensqualität.
Piezos für schonende Verfahren ohne Erwärmung
In einem auf Piezotechnologie basierenden Membranvernebler erzeugt ein piezokeramisches Ringelement bei elektrischer Ansteuerung minimale, hochdynamische Bewegungen. Dabei versetzt der Piezowandler eine mit mehreren tausend Löchern versehene hauchdünne Metallmembran im Zentrum des Rings in hochfrequente Schwingungen. Durch den Betrieb im Ultraschallbereich entstehen keinerlei hörbare Geräusche. Die Schwingung der Lochmembran bewirkt, dass ein flüssiges Arzneimittel an ihrer Unterseite in einen homogenen Tröpfchennebel auf ihrer Oberseite umgewandelt wird. Dieses Aerosol kann anschließend vom Patienten eingeatmet werden.
Das schonende Verfahren setzt die komplexen Proteinstrukturen moderner Präparate keinerlei Erwärmung und nur geringen Scherkräften aus, sodass die biologische Aktivität der Wirkstoffe erhalten bleibt. Intelligente Ansteuerungen reagieren auf den Atemrhythmus der Patienten und maximieren damit den Wirkungsgrad der verabreichten Medikamentenmenge. Ein zusätzlicher Vorteil: Membranmaterial, Lochgeometrie und die Ansteuerfrequenz lassen sich exakt auf die Spezifikationen der unterschiedlichen Medikamente wie Viskosität oder gewünschte Tröpfchengröße abstimmen.
Umfassendes Know-how – höchste Fertigungsexzellenz
PI Ceramic berät Hersteller von Membranverneblern bereits in der Planungs- und Entwicklungsphase hinsichtlich des optimalen Designs und der besten Auslegung der Piezokomponenten, z. B. auch aus bleifreien Piezokeramiken, für ihre jeweilige Anwendung.
Die anschließende kundenspezifische Fertigung der benötigten piezokeramischen Komponenten am thüringischen Standort in Lederhose erfolgt mit höchster Präzision und bei größeren Stückzahlen automatisiert. Sind zusätzliche Montageschritte gewünscht, z. B. die Verklebung mit der Membran und/oder die Kontaktierung der Elemente, erfolgt dies medizintechnikgerecht in Reinräumen der ISO-Klassen 7 und 8.